Donnerstag, 23. Dezember 2010

wir stossen an, schwatzen, hören zu, setzen kluge Mienen auf, Voca me cum benedictu, fahren später zurück in die Stadt mit einem äusserst liebenswürdigen belgischen Kollegen, der eine nahezu gottähnliche Stellung bekleidet und entsprechend eine gottänhliche Ruhe ausstrahlt und ein gottähnliches Sprachvermögen besitzt und sich wunderbar in allen Sprachen ausdrücken kann, er nimmt uns mit seinem Auto, fährt uns bis vors Hotel, es sei kein Umweg für ihn, sagt er, gehauset, die Angst vor dem grossen politischen Aufstand, eine zentrale Gegebenheit aller literarischen Arbeit im 19. Jahrhundert, omnipräsent und wenig ausgesprochen, mit Vorstellungen von Lust verknüpft, die immer zugleich Grauen erregen, vielfach umgesetzt in die Visionen riesiger, entsetzlich schöner Naturkatastrophen, kiss, diese Angst vor einer allgemeinen Revolution formuliert sich immer wieder in den dramatischen Abläufen um Treulosigkeit und Liebesverrat, call me to be with the blessed, ihr gefiel das Wort rassig, und am Ende gefällt ihnen auch noch das Exerzieren, einszwei einszwei, halten Halt, so möchte sie selber manchmal rufen, halten Halt,

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